Eigenes Notebook für Schülerinnen und Schüler

Die Kreisschule aargauSüd ist ein Schulverband von zehn Gemeinden. Schülerinnen und Schüler aus 53 verschiedenen Nationen besuchen die drei Oberstufen-Schulstandorte. Um alle gut auf die immer digitalere Berufs- und Lebenswelt vorzubereiten, startete aargauSüd das Projekt «Digitale Schule».

Projekt 1:1 ICT-Ausrüstung

Seit dem 1. Januar 2020 besteht der Schulverband Kreisschule aargauSüd. Im Frühling 2020 wurden die Schulen aufgrund der Pandemie geschlossen. Beide Ereignisse beschleunigten das Vorhaben, gemäss Lehrplan 21 eine 1:1 ICT-Ausrüstung anzuschaffen. Das Ziel: Ein persönliches Notebook für alle Schülerinnen und Schüler. «Chancengerechtigkeit» nennt das Gesamtschulleiter Joachim Redondo. Denn: «Aufgabe der Schule ist es, sozioökonomische Unterschiede auszugleichen».

Zur Ausarbeitung des Konzepts wurde die Fachgruppe Informatik gegründet – mit Personen aus den Bereichen Technik, Pädagogik und Finanzen. Die Fachgruppe stellte sich die Frage, wie das technologische Fundament ausgerichtet sein muss, damit die Schülerinnen und Schüler gut lernen und die Lehrpersonen gut unterrichten können. Es wurden die Anforderungen bezüglich Basisinfrastruktur wie Internetverbindung, WLAN, Netzwerk sowie die Anforderungen an die Arbeitsgeräte für Lehrpersonen und Lernende definiert.

Die Finanzierung des erarbeiteten Konzepts musste anschliessend von den Steuerzahlenden genehmigt werden. Die vorgängige, intensive Aufklärungsarbeit in Politik und Bevölkerung hat sich gelohnt. Das Projekt erfuhr eine breite Unterstützung und wurde von den Gemeinden bewilligt.

Es folgte die öffentliche Ausschreibung, welche der HP Schulpartner Computacenter AG für sich entschied. Die Kreisschule aargauSüd beschäftigt einen eigenen Informatiker, der in seinem 80%-Pensum den Betrieb von rund 1200 Geräten sicherstellt. Die Beschäftigung eines eigenen Informatikers gehörte zum Konzept dazu. Unterstützt wird er durch IT-affine Lehrpersonen, die den 1st-Level-Support übernehmen und natürlich durch den Partner Computacenter. «Verlässlichkeit, gute Erreichbarkeit, schnelle Reaktionszeiten und ausserdem ein eigenes Repaircenter, in welchem die Schritte jeder Reparatur nachvollziehbar sind – Computacenter überzeugt!», bekräftigt Joachim Redondo. Computacenter erleichtert dem Informatiker den Alltag. Er kann sich darauf verlassen, dass der IT-Partner dafür sorgt, dass alles klappt. Und wenn es einmal Schwierigkeiten gibt, hat die Schule einen persönlichen Ansprechpartner: «Wir schätzen die kurzen Kommunikationswege mit Computacenter sehr, insbesondere auch, die Person persönlich zu kennen, die sich um unsere Schule kümmert.»

SuS packen ihre neuen Arbeitsgeräte aus und setzen sie selbst auf

Die gesamte Datenablage der Kreisschule aargauSüd befindet sich in der Cloud. Die Zusammenarbeit geschieht mittels Microsoft Teams und Office 365, die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit HP Pro x360 Fortis 11″ G11 Notebooks. Nach den Ferien stand an jedem Arbeitsplatz ein noch verpacktes neues HP Notebook. Die Office 365 Profile waren von der Kreisschule aargauSüd bereits erstellt. So konnten die Schülerinnen und Schüler ihr Arbeitsgerät selbst auspacken, aufstarten und aufsetzen. Einfach das Netzwerk Login von der Wandtafel abschreiben, einloggen in Microsoft 365 und Step-by-Step den Anweisungen folgen – eine Stunde später waren die Geräte einsatzbereit. Martin Hinnen, unser Informatikverantwortlicher, inszenierte zusammen mit den Lehrpersonen den Rollout bewusst als «Event» für die Lernenden: «So vermittelten wir, das Gerät ist neu, es ist wertvoll und dein persönliches Arbeitsinstrument. Geh behutsam damit um!» Das funktioniert. Aktuell sind rund 700 Schülerinnen-und Schüler-Geräte im Einsatz und die Schäden halten sich in Grenzen. Das hat mit der Sorgfalt der Lernenden und mit der Aufmerksamkeit der Lehrpersonen zu tun, aber auch mit der Robustheit der HP Notebooks. Sie sind speziell für den Einsatz im Schulbereich designt und müssen in der Entwicklungsphase anspruchsvolle Testserien bestehen.

ICT soll ein Hilfsmittel sein, ein Vehikel zum Ziel

Jugendliche sind in der Regel geübte Konsumenten sozialer Medien. In der Schule sollen sie lernen, den Computer als Arbeitsgerät zu nutzen. Deshalb wurden in der Kreisschule aargauSüd pädagogische Richtlinien erarbeitet und es wurden Sicherheits-Tools auf den Geräten installiert, die die Einstellungen auch zuhause garantieren. «Wir haben uns gefragt, was brauchen die Schülerinnen und Schüler wirklich, um im Leben zu reüssieren?», so Joachim Redondo. Die Antwort: «Es sind Anwenderkompetenzen, Medienbildung und Aufklärung. Bei uns lernen die Jugendlichen einfache Sachen gut und richtig zu tun. Ein simples Beispiel: Strukturiertes Arbeiten im Ablagesystem der Schule.»

«Digitale Schule» in nur drei Jahren von Grund auf umgesetzt

Das Ziel, allen Kindern ein persönliches Arbeitsgerät sowie Zugang zur digitalen Welt und zu digitalen Lehrmitteln zu bieten – Chancengerechtigkeit – hat die Kreisschule aargauSüd in etwa der Hälfte der sonst üblichen Zeit erreicht, innert drei Jahren. In den Klassenzimmern wird digital und analog gelehrt und gelernt. Je nachdem, was im konkreten Fall am zielführendsten ist. Die Lernenden halten sich grösstenteils an die Regeln, die im digitalen Unterricht gelten. Nach der ersten Aufregung um das eigene Notebook, ist es schlicht ein weiteres Arbeitsgerät. Eines, das gehegt wird. Das zeigen auch die individuellen, im Fach Textiles und Technisches Gestalten genähten Notebook-Covers.

Joachim Redondo ist happy mit der neuen Infrastruktur: «Schul-IT muss einfach funktionieren – immer. Nur dann können die Lehrpersonen ihre Aufgabe wahrnehmen. Sie wollen sich den Schülerinnen und Schülern widmen und nicht der Technik. Das haben wir erreicht. Dank unseres schuleigenen Informatikers können wir schnell agieren, halten die Wege kurz und können auf Entwicklungen eingehen. Die Rückkehr zu einem eigenen Informatiker an der Schule hat sich gelohnt»

Das bestätigen die beiden Lehrer Florestan Fischer und Ünal Köseciogullari. Sie haben ihren Unterricht komplett umgestellt. Gemeinsam haben sie sich ein digitales Repertoire erarbeitet – ein methodisch-didaktisches ebenso wie ein thematisches für die verschiedenen Unterrichtsfächer. Heute betonen sie: «Mit der 1:1 Ausrüstung befinden wir uns in einer ganz neuen Welt, in der das Unterrichten einfacher geworden ist. Was früher Hunderte von Ausdrucken bedeutete, können wir heute digital aufzeigen. Gerade in der Berufswahl ist das eine grosse Erleichterung. Mittels unseres Ablagesystems auf OneDrive sind auch die Wege zwischen Lehrperson und Lernenden schneller geworden. Digital etwas in der Schule oder zuhause abgeben bzw. korrigiert zurückgeben, ist ganz einfach. Alles ist übersichtlich und hat System – einfach clever!»

Florestan Fischer und Ünal Köseciogullari bieten ihren Lehrerkolleginnen und -kollegen Weiterbildungsworkshops an, wo sie Ideen, Tipps und Erfahrungen weitergeben. Das Ziel: Andere teilhaben lassen an erarbeitetem Wissen, um als Schule die Vorteile der neuen Infrastruktur bestmöglich zu nutzen.