Elias Schibli, Sie sind Mitgründer der Klapp GmbH. Wie kam es dazu?
Auslöser war unser mit Schulinfos übertapezierter Kühlschrank. Ich bin Vater von drei schulpflichtigen Kindern, da kommt einiges zusammen an Meldungen. Ich bin – wie meine beiden Mitgründer – in der IT tätig und wir sagten uns: das muss doch einfacher gehen. Uns schwebte ein niederschwelliges, digitales Hilfsmittel vor, das die administrativen Dinge des Schulalltags vereinfacht.
Der Prototyp von Klapp war eine Einweg-Kommunikationslösung.
Die Idee war, relevante Informationen schnell zur relevanten Zielgruppe zu bringen. Wir wollten keine neue Chat-App lancieren, sondern der Schule bewusst die Kontrolle übergeben. Auch heute noch entscheidet die Lehrperson, ob sie eine Mitteilung als Einweginformation verschickt, ob die Eltern antworten können oder ob ein Chat zum Thema eröffnet wird. Auch Lehrkräfte haben ein Recht auf Freizeit und darauf, die Kommunikation mit den Eltern zu pausieren.
Sie betonen, dass Klapp ein Administrations-Kommunikations-Werkzeug ist.
Das ist uns wichtig! Ich bin der Meinung, dass ein Elterngespräch keinesfalls in der App geschehen kann, aber der Termin für das Gespräch kann über Klapp organisiert werden. Wir bekommen sehr gute Feedbacks: Lehrpersonen schätzen, dass sie viel schneller und vollständiger Rückmeldungen erhalten und die Eltern fühlen sich stärker in den Schulalltag ihrer Kinder integriert.
Sie sagten eingangs, dass Sie ein niederschwelliges Werkzeug entwickeln wollten. Klappt Klapp in jeder Art von Schulgemeinde?
Es ist ein Bedürfnis, dass die Eltern-Schul-Kommunikation über einen einheitlichen digitalen Kanal läuft – am Zürichsee genauso wie im Bergdorf oder in Gebieten mit einem hohen Anteil fremdsprachiger Eltern. Hierfür gibt es übrigens die Möglichkeit, Nachrichten automatisch zu übersetzen. Wir passen den Funktionsumfang laufend an die Bedürfnisse der User an. Ursprünglich nutzten nur Schulen und Eltern die App, heute können auch Jugendliche miteinbezogen werden – oder die Logopädie, die Hauswartung, der Elternrat etc. In der App ist eine Lesebestätigung enthalten, sodass der Absendende sieht, ob alle die Information bekommen und gelesen haben. Es gibt eine Erinnerungsfunktion und auch eine Videokonferenz-Funktion.
Klapp ist für eine Schule kostenlos, bis 90% der Eltern erreicht sind.
Genau. Sie sehen, wir sind sehr überzeugt davon, dass die App in jedem Umfeld schnell auf Begeisterung und Akzeptanz stösst. Wir führen Klapp interessierten Schulen und Vereinen gerne kostenlos vor – egal wie gross oder klein sie sind.
Wie sieht es mit dem Thema Datenschutz aus?
Da sind wir rigoros. Als unser Hosting-Anbieter begann, mit Amazon und Co. zusammenzuarbeiten, haben wir uns von ihm getrennt. Unser Daten liegen in einem Schweizer Rechenzentrum, wir zeichnen das Surfverhalten der Website-Besuchenden nicht auf und die User bestimmen selbst, welche Kontaktdaten sie anderen mitteilen bzw. verbergen wollen. Die Eltern pflegen ihre Kontaktdaten in der App übrigens selbst, so erreichen wir die extrem hohe Zustellrate von 99.8%.
Klapp arbeitet auch mit Schulsoftware-Anbietern wie CMI LehrerOffice zusammen.
Es gibt Schnittstellen zu verschiedenen Schulverwaltungs-Lösungen. Klapp kann beispielsweise die Zuordnung der Lernenden in die jeweiligen Klassen übernehmen. Die Schulverwaltung wiederum übernimmt aus Klapp die Absenzenmeldungen. Von dieser Effizienzsteigerung profitieren alle – eine klassische Win-win-Situation.
Herzlichen Dank, Herr Schibli, für die Einblicke in Klapp – der Klassenapp, mit der es klappt.