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Konzentration in unserer schnelllebigen Zeit

Wir alle sind einer grossen Menge von Reizen ausgesetzt – immer. Es ist schwer, mit seiner Aufmerksamkeit bei einer Sache zu bleiben, sich auf etwas zu konzentrieren. Die Heilpädagogin Andrea Gonzalez berichtet von ihrer Arbeit in der Schule und verrät, welche spielerischen Übungen sie anwendet.

Was ist Konzentration?

Konzentration wird als willentliche Fokussierung auf eine Aufgabe definiert. Es wird ein Ziel bestimmt und man erledigt Aufgaben, um dieses Ziel zu erreichen. Dabei ist es wichtig, sich bei der Bearbeitung der Aufgaben gegen Ablenkungen abzuschirmen. Das ist nicht einfach in einer Zeit, in der wir pausenlos von Reizen überflutet werden und es gewohnt sind, sofort eine Rückmeldung zu jeder Aktivität zu erhalten.

Impulskontrolle: die Fähigkeit seine Aufmerksamkeit einer Sache zu widmen und dranzubleiben

Heilpädagogin Andrea Gonzalez beobachtet, dass die Kontrolle des eigenen Verhaltens mehr geübt werden muss als früher: «Digitale Dinge sind faszinierend. Es ist immer etwas los und es gibt auf alles eine Reaktion. Es fällt Kindern und Jugendlichen heute schwerer, ohne ständige Anreize zu arbeiten. Es fällt schwerer zu ignorieren, wenn etwas Spannendes ins Auge springt oder dass man warten muss, bis man an der Reihe ist.» Schülerinnen und Schüler müssen üben, ihre Aufmerksamkeit über eine gewisse Zeitspanne ausschliesslich einer Sache zu widmen. Das Zuhören oder Zuschauen bedarf ebenso des Trainings wie das Erinnern von Aufträgen und Anleitungen. Und auch die Fähigkeit aus Fehlern zu lernen, muss man sich aneignen.

Spielerisch die Konzentration und Impulskontrolle verbessern

Andrea Gonzalez nutzt in ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gerne spielerische Formen: «Spielen ermöglicht uns ein vergnügliches Lernen. Es stärkt die Motivation und die Beziehung zwischen Lehrperson und Lernenden, aber auch zwischen den Lernenden untereinander. Ausserdem zeigen Studien auf, dass Gesellschaftsspiele einen Förder- und Trainingseffekt haben.» Die Heilpädagogin verweist dabei auf die vom Ostschweizer Kinderspital zusammen mit dem Inselspital Bern entwickelte Broschüre «Förderung und Erhaltung von Hirnfunktionen mit Gesellschaftsspielen». In der Broschüre werden Spiele zur Förderung verschiedenster Hirnfunktionen aufgelistet – für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Das spielerisch Erlernte gilt es dann im Schulalltag – im Klassenzimmer – umzusetzen. Auch das bedarf der Übung.

Praktische Spielereien für die Schule

Halli Galli

Bei diesem Kartenspiel muss man genau beobachten und schnell reagieren, um Karten zu sammeln. Wer vorschnell auf die Glocke drückt, muss Karten abgeben. Es werden die Konzentration und die Impulskontrolle trainiert.

Pöpperle

Eine Schülerin oder ein Schüler gibt das Kommando und bestimmt, welche Gesten ausgeführt werden müssen. Die Regeln müssen verinnerlicht, die Anweisungen des Spielmachers genau beobachtet und die Reaktion muss schnell, aber kontrolliert sein.

Simon sagt

Eine Spielerin oder ein Spieler ist Simon und gibt Anweisungen wie: auf einem Bein stehen, hüpfen, winken... die Befehle dürfen nur ausgeführt werden, wenn vor der Anweisung der
Passus «Simon sagt... steht». Gut für die Kreativität und die Konzentration.

Klatschspiele

Einüben von Klatsch-Rhythmen. Wenn es sitzt, kann zweistimmig geklatscht werden –
oder sogar im Kanon. Ideal um Ruhe und Konzentration in die Klasse zu bringen.

Achtsamkeitsübungen

Wenn die Klasse unruhig wird, einfach mal die Augen schliessen und nachspüren,
wie es mit der Konzentration aussieht. Daumen rauf oder runter – schon ist der Fokus wieder stärker. Oder alle Muskeln bewusst anspannen und wieder loslassen. Oder aufstehen und den ganzen Körper abklopfen und am Schluss mit den Fingerspitzen wie Regen auf den Kopf tröpfeln lassen. All das hilft, sich zu entspannen, zu sich zu kommen und dann gestärkt zurück an die Arbeit zu gehen.

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